Wie Ende Januar mitgeteilt, wechselt der Badische Schachverband zur kommenden Saison vom bisherigen BSV-Ergebnisdienst zum NuLiga-Ergebnisdienst (https://bsv-schach.liga.nu), über den dann auch die Ranglistenabgabe sowie die Mannschaftsmeldung abgewickelt wird. Da ich selbst ein paar konkrete Fragen zur Handhabung des NuLiga-Ergebnisdienstes hatte, habe ich ein Gespräch mit dem zuständigen Projektleiter und Referenten für Mitgliederverwaltung des Badischen Schachverbandes, Jürgen Dammann, geführt, aus dem ich u.a. folgende Punkte mitgenommen habe, die ich gerne an die Vereine weitergeben möchte:
1. Mannschaftsmeldung (NuLiga)
Zukünftig wird basierend auf der Auf- und Abstiegsmarkierung der Vorgängersaison eine Meldung von Mannschaften direkt im NuLiga-Ergebnisdienst möglich sein. Ebenso soll es dort möglich sein, ggf. für höhere Klassen (z.B. Kreisklasse A) einen Freiplatzantrag zu stellen, sodass die entsprechende Turnierleitung ohne weitere Abfrage etwaige Nachrücker für Klassen (bei freiwilligen Abstiegen oder Aufstiegsverzichten) berücksichtigen kann.
2. Ranglistenabgabe und neue 400-Punkte-Regel (NuLiga)
Ranglistenabgabeschluss wird wie gewohnt am 31. August sein, jedoch wird es für die Rangliste aufgrund eines Beschlusses des Verbandstages des Badischen Schachverbandes folgende Restriktion geben: Kein:e Spieler:in darf hinter einer Spieler:in aufgestellt werden, die eine mehr als 400 Punkte niedrigere DWZ hat (Stichtag: 1. August). Ausnahmen hiervon sind nur auf Antrag möglich. Dieser muss beim Bezirksturnierleiter gestellt, von diesem befürwortet und vom Sportdirektor des Badischen Schachverbandes entschieden werden.
Aus meiner Sicht löst diese Neuregelung keine der im Antragstext (https://badischer-schachverband.de/offizielles/pdf/bsv-921.pdf) aufgeführten Probleme (Ranglisten müssen im Wesentlichen nur „geschickter“ modelliert werden, um weiterhin die im Antragstext genannten Phänomene zu erzeugen) und das Übergehen des satzungsgemäß eigentlich zuständigen Turnierordnungsauschusses, dem Fachgremium der Turnierleiter im Badischen Schachverband, für das Durchdrücken eines Antrags, der zuvor nicht rechtzeitig dem Turnierordnungsausschuss vorgelegt wurde, stellt ein Novum in der Geschichte des Badischen Schachverbandes dar und öffnet gleichzeitig für die Zukunft die Möglichkeit, Fachgremien zu übergehen, und direkt Anträge an den Verbandstag des Badischen Schachverband zu stellen. (Für eine Rechtfertigung des „satzungsbrechenden Mehrheitsbeschlusses“ durch den Präsidenten des Badischen Schachverbandes verweise ich auf dessen Beitrag https://badischer-schachverband.de/news/index.php?shownews=12945 auf der Homepage des Badischen Schachverbandes, meiner Kenntnis nach gibt es zu diesem Verfahren jedoch auch abweichende juristische Facheinschätzungen.)
3. Stammspielerregelung (NuLiga)
Der NuLiga-Ergebnisdienst des Badischen Schachverbandes ist so eingerichtet, dass Stammspieler:innen höherer Mannschaften niemals für die Ergebnismeldung in niedrigeren Mannschaften eingetragen werden können, weder von den Vereinen noch von den Turnierleitern. In den meisten Fällen sollte ein solcher Fall ohnehin nicht vorkommen, aber Fehler passieren, und dann müsste der Name händisch im Bermerkungsfeld der Ergebnismeldung vermerkt werden. In der Kreisklasse E (Schnupperrunde) ist es zwar zulässig, dass solche Personen eingesetzt werden, nichtsdestotrotz wäre auch in dem Fall nur eine Eintragung im Bemerkungsfeld möglich. (Dies bedeutet Mehraufwand für den Turnierleiter bei der DWZ-Auswertung und die Einzelstatistiken sind dann nicht völlig korrekt, ich gehe aber davon aus, dass solche Fälle eher selten geschehen werden.)
4. Spieleranmeldungen (NuMitgliederverwaltung)
Mittlerweile keine Neuerung mehr ist die Verwendung von NuMitgliederverwaltung für die Mitglieder-An- und -abmeldung. Wie in NuLiga ist aber auch die NuMitgliederverwaltung nicht immer intuitiv und die angebotenen Optionen teilweise verwirrend: Wenn eine Person gemeldet werden soll und gleichzeitig eine Aktiv-Spielberechtigung beantragt werden soll, so empfiehlt es sich, nicht den Reiter „Mitglieder“ sondern direkt den Reiter „Spielgenehmigungen“ zu verwenden. Wenn dort eine aktive (oder auch passive) Spielberechtigung beantragt wird, erfolgt damit automatisch auch eine Mitgliedsanmeldung (sofern die betroffene Person nicht bereits Mitglied des Vereins ist), umgekehrt wird bei einer Mitgliederanmeldung über „Mitglieder“ gerade nicht automatisch eine aktive oder passive Spielberechtigung beantragt. Weiterlesen