Am heutigen Donnerstag, den 27. Mai, tagte der Turnierordnungsschuss des Badischen Schachverbandes erstmals per Online-Meeting. Dabei standen Perspektiven und Hürden zur Wiederausnahme des Spielbetriebs im Blickpunkt. Trotz der aktuellen Lockerungen der Corona-Beschränkungen ist weiterhin unklar, ab wann und unter welchen Restriktionen wieder wettkampfmäßig Schach von Angesicht zu Angesicht gespielt werden kann. Daher gab es auch noch keine abschließende Entscheidung zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs, insbesondere konkrete Auswirkungen auf die eigentlichen Spielzeiten 2019/2020 und 2020/2021.
- Entschieden wurde, dass zumindest bis zum Beginn der Sommerferien Ende Juli keine Mannschaftskämpfe mehr stattfinden werden.
- Über das weitere Vorgehen soll nochmals in einer weiteren Sitzung, vermutlich am 25. Juni 2020, weiter beraten werden. Es wurden verschiedene Varianten vorgeschlagen (etwa Abbruch der Saison 2019/2029 mit jetzigem Tabellenstand, Verlängerung der Saison 2019/2020 bis in den Herbst oder sogar bis ins Jahr 2021), aber noch keine Entscheidung gefällt.
- Wegweisend könnten die bevorstehenden Entscheidungen in der 1. Schachbundesliga* und den 2. Schachbundesligen / Oberligen Ende Juni sein. Bei der 1. Schachbundesliga sind noch sieben Runden offen, was eine Verlängerung der Spielzeit zu einer Saison 2019-2021 nahelegen könnte, während es in den zweiten Bundesligen nur noch maximal zwei offene Spieltage sind. Diese Entscheidungen sollen zunächst abgewartet werden.
- Entsprechend kann zum eigentlich vorgesehenen Stichtermin am 7. Juli noch keine Ermittlung von Auf- und Absteigern erfolgen. Ebenso wird die Vereinswechselfrist voraussichtlich auf den 31. August (statt 30. Juni) verschoben. Sollten Spiele der Saison 2019/2020 erst im September oder später nachgeholt werden, so würde die Spielbrechtigung für diese Spiele wohl wie gehabt bestehen.
- Der Präsident des Badischen Schachverbandes hat angekündigt, am 27. Juni 2020 den Verbandstag des Badischen Schachverbandes stattfinden zu lassen. Ob die rechtlichen und die Gesundheitsvorsorge betreffenden Rahmenbedingungen dies zulassen, wird abzuwarten sein. Nicht alle Mitglieder des BSV-Präsidiums halten dies für eine gute Idee.
Ergänzen möchte ich, dass wohl die ersten Vereine des Bezirks (Ittersbach, Simmersfeld) die Freigabe ihrer Spiellokale für das Vereinstraining erhalten oder zumindest in Aussicht gestellt bekommen haben; selbstverständlich unter Hygienevorschriften.
Für den Wettkampfbetrieb im Schach sehe ich persönlich drei vorwiegende Schwierigkeiten, die dazu führen könnten, dass Schachwettkämpfe erst relativ spät im Vergleich zu anderen Sportwettkämpfen zulässig werden könnten:
- die Altersstruktur mit einem im Vergleich zu anderen Sportarten stark erhöhten Anteil an Senior*innen,
- die Austragung der Wettkämpfe in geschlossenen Räumen,
- die lange Dauer von Schachwettkämpfen.
Hinzu kommen ggf. organisatorische Hürden, etwa die häufige Nutzung von Schulen als Spiellokalen.
Grund zur Hoffnung geben hingegen:
- kein direkter Körperkontakt beim Schach,
- Einzelsportart, Abstandswahrung im Vergleich zu anderen Sportarten oft besser möglich,
- keine stark erhöhte Exspiration,
- in der Regel kaum bis keine Zuschauer.
Der Badische Schachverband und der Schachverband Württemberg arbeiten derzeit an einem Hygienekonzept für das Schach; genauere Infomationen hierzu liegen mir derzeit nicht vor.
Ich verstehe, dass viele von Ihnen / euch sich genauere Details und Zeitpläne wünschen würden; leider sind wir jedoch gezwungen, zunächst die weiteren Entwicklungen abzuwarten. Wie auch Sie / ihr freue ich mich auf den Tag, an dem Schachspielen wieder (zumindest halbwegs) normal möglich ist. Bis daher verweise ich auf die Online-Turniere des Schachbezirks (nächster Termin: Dienstag, 2. Juni, Gruppe des Schachbezirks auf Lichess: https://lichess.org/team/schachbezirk-pforzheim) und wünsche Ihnen / euch allen weiterhin gute Gesundheit!