Nach zwei Saisons, die durch die Corona-Pandemie verlängert oder zumindest zeitweise unterbrochen waren, ging heute die Saison 2022/2023 ganz regulär und ohne Verzögerungen zu Ende. So weit die guten Nachrichten. Leider sind die Auswirkungen der Pandemie noch in sofern zu spüren gewesen, dass es weiterhin zu übermäßig vielen Spielabsagen kam – mit einer entsprechend hohen Anzahl an Bußgeldbescheiden. Es bleibt zu hoffen, dass die Zahl der Spielabsagen in der kommenden Saison wieder drastisch sinkt. Nun aber zu den Meistern und Aufsteigern:
Der SC Pforzheim spielt kommendes Jahr in der Oberliga Baden! Man muss schon einige Jahre zurückschauen, um einen Verein aus dem Schachbezirk Pforzheim zu finden, der so hochklassig gespielt hat (nämlich zuletzt der SK Neuhausen um Sebastian Bogner in der 2. Bundesliga 2009/2010), was noch einmal verdeutlicht welch großartiger Erfolg der Meistertitel in der Verbandsliga Nord darstellt. Abgesehen von einer Niederlage gegen den starken Vizemeister SV Walldorf II konnten die Goldstädter alle Kämpfe für sich entscheiden und konnten dabei ausnutzen, dass sich Walldorf drei Ausrutscher in Form von Unentschieden leistete. Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft, in der folgende Spieler zum Einsatz kamen: FM Sylvain Degardin, FM Stefan Bücker, Markus Hilzinger, Stefan Schork, Markus Ungerer, André Gharieb, Dr. Christoph Mährlein, Udo Leibbrand, Nick Neiwert, Oliver Linder sowie Eberhardt Schulze.
In der Landesliga Nordbaden (Staffel 2) hatten die SF Birkenfeld weder mit dem Aufstiegs- noch mit dem Abstiegskampf etwas zu tun und erreichten einen Platz im Tabellenmittelfeld. Ein Ausrufezeichen konnte aber noch einmal am letzten Spieltag gesetzt werden, indem der sonst ziemlich souveräne Meister Karlsruher SF II mit 4,5:3,5 geschlagen werden konnte. Schwieriger hatte es erwartungsgemäß der SC Ersingen, der jedoch die gesamte Saison über nie auf einem Abstiegsrang stand. Am Ende glückte der Klassenerhalt trotz einer Niederlage gegen Vizemeister Sandhausen, da die bereits als Absteiger feststehenden Jöhlinger wie immer guten Sportsgeist zeigten und mit einem Sieg gegen Pfinztal Schützenhilfe leisteten.
Mit dem SC Niefern-Öschelbronn und den SF Conweiler waren neben dem SC Waldbronn gleich zwei Pforzheimer Mannschaften Topfavoriten auf den (Wieder-)Aufstieg aus der Bereichsliga Nordbaden (Staffel 4) in die Landesliga. Für die größte Furore sollte jedoch die zweite Mannschaft des SC Pforzheim sorgen: Nach einer echten Pleiten-Pech-und-Pannen-Saison 2021/2022, an deren Ende der letzte Tabellenplatz und eigentlich sportliche Abstieg standen, die Mannschaft nur durch den Aufstieg der eigentlich dritten Mannschaft gerettet worden konnte, zeigte das Team diese Saison, zu was sie fähig ist, und eilte (nach einem Auftaktunentschieden gegen Waldbronn) von Sieg zu Sieg! Nach dem 7. Spieltag bedeutete dies (dank besserer Brettpunktezahl) die Tabellenführung vor den SF Conweiler. Mit Niefern und Conweiler wartete aber ein schwieriges Restprogramm auf sie: Nach einer knappen Niederlage gegen Niefern konnten in der letzten Runde die SF Conweiler mit 4,5:3,5 geschlagen werden – beide Mannschaften waren nun punktgleich! Denkbar knapp viel dieser mit 43-42,5 mit einem halben Brettpunkt Abstand zu Gunsten für den neuen Meister SF Conweiler aus, denen damit der direkte Wiederaufstieg gelungen ist. Wichtigste Stütze der Mannschaft war hierbei Dr. Thomas Gauss, der am zweiten Brett 7,5 von 8 Punkten holte und damit als Topscorer der Liga hervorging. Am anderen Ende der Tabelle konnte der SK Neuhausen seine starke Vorsaison leider nicht wiederholen und muss daher den Gang in die Bezirksklasse antreten. Um den Klassenerhalt gab es – analog zur Meisterschaft – ebenfalls ein Endspiel am letzten Spieltag zwischen dem SK Keltern und dem SV Calw. Ein 4:4-Unentschieden genügte dabei dem SV Calw zum Klassenerhalt, während der SK Keltern leider in die Bezirksklasse absteigen muss.
Nach zwei Spieltagen in der Bezirksklasse Pforzheim ergab sich ein ungewöhnliches Bild: Schon so früh keine Mannschaften keine Mannschaften mehr ohne Mannschaftspunktgewinn oder -verlust, Tabellenspitze und -ende nur zwei Punkte voneinander getrennt! Seitdem ließ der SK Ittersbach jedoch nichts mehr anbrennen und gewann alle verbleibenden fünf Spiele. Damit kehren die Karlsbäder nach ihrem Abstieg aus der Bereichsliga in der Saison 2019/2020 und dem freiwilligen Rückzug in die Kreisklasse A nach zwei Jahren wieder auf die Verbandsebene zurück. Auch die SF Bad Herrenalb haben Grund zu feiern: Seit Jahren etabliertes Mitglied der Bezirksklasse konnten die Kurstädter den Vizemeistertitel erringen und damit zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die Bereichsliga aufsteigen! Topscorer der beiden Mannschaften und der Liga waren Eduard Becker (Bad Herrenalb) mit 6 Punkten aus 7 Partien und Axel Wagner (Ittersbach) mit 5,5 aus 6. Einen schweren Stand hatte hingegen Ersingen II, die auf dem letzten und sportlichen Abstiegsplatz in die Kreisklasse A landeten.
Ein enges Meisterschaftsrennen erlebte die Kreisklasse A: Mit dem SV Ottenbronn, den SF Birkenfeld II und dem SK Eutingen wechselten sich drei Mannschaften regelmäßig an der Tabellenspitze ab. Am letzten Spieltag genügte dann dem SK Eutingen eine knappe Niederlage gegen Niefern-Öschelbronn III um sich die Meisterschaft zu sichern, da der Hauptverfolger SF Birkenfeld II leider keine Mannschaft stellen konnten. Durch einen Sieg gegen den TV Neuenbürg II, der vor dem Spieltag noch Restchancen auf die Meisterschaft gehabt hatte, konnte sich der SV Ottenbronn noch auf den zweiten Platz vorschieben. Nico Brescanovic (TV Neuenbürg) war mit 4,5 Punkten aus 5 Partien bester Punktesammler der Liga.
Großer Favorit in der Kreisklasse B war die erfahrene dritte Mannschaft der SF Conweiler – und lange sah es tatsächlich nach einem souveränen Start-Ziel-Sieg aus! Eine überraschende Niederlage gegen SF Bad Herrenalb II (als Vorjahressieger der Kreisklasse C quasi Titelverteidiger) in der fünften Runde machte das Rennen dann doch noch einmal spannend – SC Ersingen IV übernahm die Tabellenführung und alles hing am entscheidenden direkten Duell in der vorletzten Runde: Hier konnte sich die Erfahrung dann doch durchsetzen und nach einem Sieg am letzten Spieltag standen dann die SF Conweiler III als Meister fest. Die meisten Punkte als Einzelspieler sammelte Erik Kirchgessner (Pforzheim).
In der doppelrundig ausgetragenen Einsteigerliga Kreisklasse E lieferten sich der SC Ersingen V und der SC Niefern-Öschelbronn IV ein enges Meisterschaftsrennen. Bei gleicher Mannschaftspunktzahl gab am Ende die bessere Brettpunktzahl den Ausschlag zu Gunsten der Kämpfelbacher – entscheidend waren hierbei die beiden Siege im direkten Vergleich. Feyyaz Taner Isik (Conweiler) sammelte 9,5 Punkte aus 12 Partien – mehr als jeder andere Spieler!
Allen Meistern und Aufsteigern herzlichen Glückwunsch zu ihrem tollen Erfolg und den gezeigten Leistungen!
Hier noch einmal die Meister im Überblick:
Verbandsliga Nordbaden: SC Pforzheim
Bereichsliga Nordbaden (Staffel 4): SF Conweiler
Bezirksklasse Pforzheim: SK Ittersbach
Kreisklasse A Pforzheim: SK Eutingen
Kreisklasse B Pforzheim: SF Conweiler III
Kreisklasse E Pforzheim: SC Ersingen V
Hinweis auf wichtige Termine:
7. Juni: Frist, nach der Vereine nicht mehr durch andere Rückzüge/Verzichte ein Aufstiegsrecht verlieren oder absteigen können
30. Juni: Spielerwechselfrist (für Vereinswechsel innerhalb des Badischen Schachverbands)
7. Juli: Mannschaftsmeldeschluss für die Saison 2023/2024
31. August: Frist zur Ranglistenabgabe im BSV-Ergebnisdienst
Spieltermine 2023/2024:
Runde 1: 24. September 2023
Runde 2: 15. Oktober 2023
Runde 3: 12. November 2023
Runde 4: 10. Dezember 2023
Runde 5: 21. Januar 2024
Runde 6: 18. Februar 2024
Runde 7: 3. März 2024
Runde 8: 17. März 2024
Runde 9: 21. April 2024