Im Herbst dieses Jahres finden in Deutschland zwei Schachveranstaltungen der Extraklasse statt. In Bonn kämpfen im Oktober Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik um den Weltmeistertitel. Wenige Wochen später beginnt in Dresden die Schacholympiade. Dabei handelt es sich um die Mannschaftsweltmeisterschaften im Schach. Über 150 Teams bei den Männern und über 100 Teams bei Frauen treffen dabei aufeinander. Weltklasseteams wie China oder Armenien spielen dort gegen „Schachexoten“ wie Lichtenstein oder die Seychellen. Deutschland wird als Gastgeber mit je zwei Mannschaften vertreten sein. Die zweiten Mannschaften sollen Nachwuchsspielern die Gelegenheit geben sich mit der Weltelite zu messen. Aus dem Schachbezirk Pforzheim sind zwei Spieler des Oberligisten SK Neuhausen nominiert, der Internationale Meister Sebastian Bogner und die Internationale Frauenmeisterin Manuela Mader. Der deutsche Schachbund wollte dieses Großereignis nicht ungenutzt verstreichen lassen und organisiert zeitgleich zur Schacholympiade eine „Deutschland-Cup“ genannte Amateurmeisterschaft. Die Amateure spielen dabei vormittags an den selben Brettern an denen sich nachmittags die Meister niederlassen. Die Spieler werden für diese Meisterschaft in insgesamt 15 Spielstärkegruppen eingeteilt. Maßgebend dafür sind die internationale Wertungszahl (ELO) oder die deutsche Wertungszahl (DWZ). Ein Schachspieler beginnt zumeist mit einer DWZ um die 1000 und die Weltspitze liegt zur Zeit bei ca. 2800. Die Spieler müssen sich vorher auf Landesebene für Dresden qualifizieren. Der badische Schachverband veranstaltet in jedem Schachbezirk Vorturniere für die badische Qualifikationsrunde, die im Mai in Neuhausen stattfindet. Im Schachbezirk Pforzheim spielten am vergangenen Wochenende 81 Schachspieler in fünf Runden um eine Fahrkarte zur Schacholympiade. Dank der vereinten Bemühungen des Bezirksvorstandes wurde dieses Turnier die größte Bezirksveranstaltung seit den Eutinger Schachtagen, als in den 50er und 60er Jahren über 100 Schachspieler aus dem Bezirk zusammentrafen. Leider konnten sich nicht alle Vereine dazu entschließen Teilnehmer zu entsenden. In der Pforzheimer Inselschule fanden die Schachspieler ausreichend Platz, da der Ausrichter, der Schachclub Pforzheim, noch einen weiteren Raum zur Verfügung stellte. Turnierleiter Norbert Bogner leitete das Turnier souverän und musste kaum in das Geschehen eingreifen. Prozentual am stärksten vertreten war der Oberligavereins SK Neuhausen, der fast mit der Hälfte seiner berechtigten Spieler antrat, sowie die Schachfreunde Illingen und der Schachclub Calw. Nicht zu verstecken brauchten sich auch die Vereine aus Keltern, Ersingen, Pforzheim, Birkenfeld und Neuenbürg. Das dicht gedrängte Programm sowie die geringe Rundenzahl machte die Qualifikation spannend. Trotzdem gab es in einigen Gruppen klare Sieger. Am überzeugendsten gelang dem Birkenfelder Jugendspieler Araj Wagner der Gruppensieg. Er gewann alle fünf Partien. Am erfolgreichsten waren die Vereine aus Neuhausen und Neuenbürg, von denen je vier Spieler die Qualifikation für das badische Finale in Neuhausen schafften. SC Neuhausen: Dominik Herbst, Joachim Sautter, Dominik und Matthias Bischoff SC Ersingen: Nick Lamprecht, Dominik Waidelich, Stefan Schmitz SC Pforzheim: Alfred Wernert, Thomas Schnepel SF Birkenfeld: Araj Wagner, Jimmy Liebtruth, Christian Staib SC Niefern-Öschelbronn: Timo Wandelt, Thomas Gremmelmaier SC Calw: Jan-Hendrik Kalte, Harry Schröder SAbt TVNeuenbürg: Jannis Kuch, Rico und Ulrich Herrmann, Tobias Tiemann SC Mühlacker: Nasser Musovic; Thilo Dubansky, SF Conweiler: Andreas Gann SC Eutingen: Sebahattin Aktas SF Bad Herrenalb: Viktor und Eduard Becker SF Illingen: Jürgen Scheytt, Georg Wurdig Schachbezirk Karlsruhe Siegfried Stegh, Slavik Sarchisov